Hier ist das Wahlprogramm der Reinheimer Grünen für die Periode 2021 – 2026
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Viel Spaß beim Lesen.
PRÄAMBEL
Liebe Reinheimer*innen,
bei den Kommunalwahlen am 14. März 2021 bitten wir Sie um Ihre Stimme.
„GRÜN für Reinheim“ heißt für uns: ein ökologisches, nachhaltig wirtschaftendes und soziales Reinheim weiter zu gestalten.
Alle drei Bereiche gehören für uns zusammen, wenn es darum geht, unsere Stadt stark für die Zukunft zu machen. Dafür, dass dies gelingt, wollen wir auch in Zukunft Verantwortung übernehmen.
Die Kommunalwahl in Hessen steht in diesem Jahr im Zeichen ungewöhnlicher Herausforderungen. Trotz und gerade wegen der Corona-Pandemie ist es umso dringlicher, GRÜNE Ideen für die Modernisierung unserer Gesellschaft zu entwickeln und umzusetzen. Unsere Stadt muss mit viel Mut auch für neue Wege zukunftsfähig gemacht werden.
Die Pandemie hat Reinheim gesundheitlich und auch finanziell stark getroffen und Löcher in die Haushaltskasse gerissen. In den nächsten Jahren werden große Sorgfalt und Kreativität nötig sein, um diese Defizite auszugleichen und trotzdem den Klimaschutz voranzutreiben, die kommunale Infrastruktur zu verbessern, soziale Projekte intensiv weiterzuverfolgen und durch sinnvolle Investitionen unsere kommunale Wirtschaft zu beleben.
Wir setzen uns immer ein für:
- Klimaschutz: Reinheim muss eine klimafreundliche Stadt sein. Folgerichtig wurde auf unser Betreiben im Herbst 2019 offiziell der Klimanotstand durch einen Beschluss im Stadtparlament konstatiert.
- soziale Gerechtigkeit und soziale Balance: das tägliche Leben muss abgesichert, das Wohnen bezahlbar, die Mobilität erschwinglich, Bildung und Kultur zugänglich für jede*n sein. Wirtschaftliches Handeln soll sich am Gemeinwohl orientieren.
- ökologische Landwirtschaft: die Erde muss für alle Lebewesen bewohnbar bleiben, die Tiere und die Äcker respektvoll behandelt, die Lebensmittel gesund, die Ressourcen geschont werden.
- klimaneutrales Bauen und Wohnen: der Umgang mit Boden und Material muss umweltschützend und ressourcensparend sein, der Energieverbrauch soll bilanziell auf Null bewegt werden.
- Wirtschaftspolitik: dass tatsächlich eine soziale Marktwirtschaft herrscht in Kombination mit ressourcenschonender und umwelterhaltender Kreislaufwirtschaft mit maximal kleinem ökologischem Fußabdruck. Eine Wirtschaftsweise mit sozialer Gerechtigkeit, die nicht zulasten künftiger Generationen und anderer Länder geht. Kein Verdrängungswettbewerb, sondern Wettbewerb um die besten Produkte und die besten Arbeitsbedingungen im Sinne einer Gemeinwohlökonomie.
- umweltverträglicher Verkehr: eine zukunftsorientierte Mobilität kann viel zum Klimaschutz und zur Aufenthaltsqualität in der Stadt und in den Stadtteilen beitragen.
- Nutzung sowie der Ausbau erneuerbarer Energien: jede KiloWattStunde Strom, die wir in Reinheim z.B. als Sonnenenergie auf unseren Dächern einsammeln, erspart Zerstörung von Dörfern und Landschaft für den Kohleabbau, verhindert Luftverpestung und CO2-Ausstoß und bringt Unabhängigkeit von Öl, Gas und Kohle und deren Lieferanten.
- Stärkung der Demokratie: wir diskutieren gerne über (fast) Alles auf dem Weg zu den besten Lösungen für unsere politischen Aufgaben und wir positionieren uns als demokratische Antifaschist*innen ganz klar gegen jegliche Form der Diskriminierung sowie gegen jede Form der politischen Lüge.
- solidarischen Zusammenhalt der Gesellschaft: das ist die die Grundlage freiheitlicher und weltoffener Politik.
Reinheim ist eine attraktive Stadt mit guter Verkehrsanbindung, guter ärztlicher Versorgung und Schulen bis zur zehnten Klasse einschließlich Gymnasialem Zweig.
Außerdem bietet Reinheim ein breit gefächertes Angebot an Kultur und Freizeitmöglichkeiten einschließlich einer gut bestückten Stadtbücherei und eines Freibades. Geprägt ist die Stadt auch durch ihr soziales Engagement. So ist die Kindertagesstätte Ü3 gebührenfrei und ebenfalls das Geschwisterkind in der U3-Betreuung. Es gibt eine Stadtjugendpflege, ein Bündnis für Familien und viele Vereine, die wesentlich zum Zusammenhalt der Stadt beitragen.
Ein Leuchtturm für die Erholung ist das Naturschutzgebiet Reinheimer Teich mit der Naturschutzscheune. Das Ganze ist realisiert mit guter Haushaltsführung und Augenmaß. Daran waren wir GRÜNE in einer Koalition maßgeblich beteiligt.
In der Vergangenheit wurde schon manches erreicht*, sehr vieles auf Initiative der GRÜNEN – was nicht heißt, dass es nicht noch viel besser werden kann.
Darum:
Reinheim braucht eine starke GRÜNE Stadtverordneten-Fraktion.
*GRÜNE Initiativen und Anträge und Mitarbeit:
- Kindertagesstätte Ü3 gebührenfrei, Geschwisterkinderregel
- Kinder und Jugendbeauftragter (nicht besetzt)
- Initiierung des Kindersozialfonds
- Schaffung einer Stelle für einen Streetworker zur Betreuung der Jugendlichen
- Unterstützung der Naturschutzscheune am Reinheimer Teich
- Konzept für Klimaschutz bei Baumaßnahmen
- Shared-Space-Projekt / Obere-Darmstädter-Straße initiiert
- Veranlassung eines Energieberichtes
- Initiierung einer Energieberatung im Ort durch die Verbraucherberatung
- Photovoltaik Anlagen auf öffentlichen Gebäuden
- energetische Gebäudesanierung
- Sperrung der Kirchstraße für LKW Durchfahrt
- Aufstellung eines Bürgerhaushaltes
- E-Mobilität für Dienstfahrzeuge der Stadt
- Car-Sharing Arbeitsgruppe
- Klima-Maßnahmen-Budget für das Haushaltsjahr 2021
Wir laden Sie ein: lernen Sie unsere Arbeit und unsere Standpunkte kennen – hier mit diesem Kommunalwahlprogramm (auch online unter www.gruene-reinheim.de), durch Ansprechen unserer Kandidaten, bei digitalen Veranstaltungen oder – wenn es die Pandemie-Lage erlaubt – ganz persönlich an einem Wahlstand.
Und:
Schenken Sie uns Ihre Zustimmung
oder noch besser:
Beteiligen Sie sich an unserer Arbeit.
KLIMA, UMWELT, NATUR
Wir sind die erste Generation, die die menschengemachte Klimakrise spürt, und vermutlich die letzte, die sie noch aufhalten kann.
In Reinheim wurde auf Initiative der GRÜNEN der Klimanotstand ausgerufen. Damit haben wir Reinheimer uns zahlreichen Kommunen und Parlamenten in Deutschland und weltweit angeschlossen, die den Ernst der Lage erkannt haben und das 1,5-Grad-Ziel des Weltklimarates für die maximale Erderwärmung anerkennen. Dieser Beschluss beinhaltet die Selbstverpflichtung, alles dafür zu tun, was auf kommunaler Ebene möglich ist, um die notwendigen Klimaziele zu erreichen, den Ausstoß an Treibhausgasen bis 2030 zu halbieren.
Um befürchtete Kipp-Effekte wie das Auftauen der Permafrostböden und das Abschmelzen der Polkappen zu minimieren, müssen wir alle entschieden handeln. Dabei geht es nicht nur um die Reduktion des CO2-Ausstoßes in die Atmosphäre, sondern besonders um unser Verhalten gegenüber Umwelt und Natur.
Der Mensch hat einerseits durch die ungebremste Industrialisierung den Klimawandel hervorgerufen, andererseits durch den egoistischen Umgang mit Natur und Umwelt auch die Lebensräume vieler Lebewesen zerstört. Durch Versiegelung der Böden, Verschmutzung der Landschaft durch Müll und Plastik, Abholzung von Wäldern, besonders der Regenwälder, ist er für ein unvorstellbares Artensterben verantwortlich und hat eine gigantische Umweltverschmutzung zu verantworten.
Auch die aktuelle Coronapandemie ist durchaus in diesem Zusammenhang zu sehen. Dass sich Viren ungehindert ausbreiten, dass sie mutieren und auf Menschen übertragen werden können, liegt auch daran, dass wir Menschen uns zu Lasten einer intakten Umwelt und Natur ausbreiten, ohne an die Folgen zu denken.
Man sieht, Klimaschutz ist eben auch Umwelt- und Naturschutz und umgekehrt.
aus Zukunft für alle, Eine Vision für 2048, Konzeptwerk für Neue Ökonomie:
Eintrag „globaler Klimarat“ 05.12.2048 «Früher gab es sogenannte „Klimaverhandlungen“. Dort trafen Staaten aufeinander, die in erster Linie in wirtschaftlicher Konkurrenz zueinander standen und erst in zweiter Linie die Erderwärmung aufhalten wollten. Dies führte dazu, dass ihre Verhandlungen nicht dazu beitrugen, globale Emissionen tatsächlich zu verringern, sondern in taktischen Manövern und sanktionsfreien Selbstverpflichtungen endeten. Heute ist die Konkurrenz zwischen Staaten überwunden; die meisten Gesellschaften gingen ab der Krise 2022 über zu einer kooperativen, bedürfnisorientierten Wirtschaft. Trotzdem ist auch heute noch eine globale Planungsebene notwendig…. Diese Aufgaben übernimmt der globale Klimarat…. Er berücksichtigt die Schuld des globalen Nordens…. Bei seiner Arbeit profitiert er davon, dass fast alle Regionen das gleiche Ziel verfolgen: die Erderwärmung aufzuhalten. Falls eine Region trotzdem ihre Minderungsziele nicht einhält, kann er Sanktionen verhängen…. »
Die bisherigen Maßnahmen der Regierungen weltweit sind offensichtlich bei Weitem nicht ausreichend, um die Lage auch nur annähernd zu entspannen. Die Erwärmung unserer Erde geht fast ungebremst weiter.
Trotz der großen Verantwortung, die auch Deutschland trägt, sind bei der Bundesregierung weder Entschluss- noch Tatkraft zu erkennen.
Umso wichtiger ist es, dass wir auf kommunaler Ebene den Handlungsspielraum, den wir haben, nutzen und unseren Beitrag zu Klimaschutz und Energiewende leisten. Denn wir haben als Kommune auch eine globale Verantwortung.
Trotz aller Anstrengungen in Sachen Klimaschutz werden die Folgen der Klimakrise auch vor Reinheim nicht haltmachen. Daher sind wir überzeugt davon, dass sowohl Maßnahmen des Klimaschutzes als auch der Klimaanpassung notwendig sind. Die heißen und trockenen Sommer 2018 und 2019 zeigen für Reinheim sehr konkret auf:
- längere und intensivere Hitzewellen stellen die für empfindliche Bevölkerungsgruppen wie ältere Menschen und Kinder eine Gesundheitsbelastung dar.
- Darüber hinaus wird die Niederschlagsverteilung ungleichmäßiger. Langanhaltende Trockenperioden, Starkregenereignisse, Hagel und Stürme belasten Umwelt, Natur und Mensch.
Deshalb müssen Klima- Natur- und Umweltschutz als Einheit gesehen werden und bei den politischen Entscheidungen im Sinne nachhaltiger GRÜNER Politik immer an erster Stelle stehen und in alle Bereiche der Politik hinein wirken (Mobilität, Bauen, Soziales).
Wir wollen ein Controlling zur Einhaltung der Klimaschutzziele und einen regelmäßigen Austausch mit Expert*innen darüber, wie Klimaschutz weiter vorangetrieben werden kann. Konkrete Maßnahmen sollen umgesetzt werden, um in Reinheim den Klima/Umwelt/Natur-Schutz und damit den Ressourcenschutz zu stärken.
In Zeiten von Biodiversitätskrise und Artensterben sind Umwelt-und Naturschutz auch im Zusammenhang mit Klimaanpassungsmaßnahmen wichtiger denn je. Wir kämpfen für mehr Grün und Artenvielfalt auch in Reinheim. Über die Verbesserung des Mikroklimas freuen sich nicht nur Wildbienen und andere Insekten, sondern alle Lebewesen, auch der Mensch. Wir GRÜNE haben uns schon immer auch für den Tierschutz eingesetzt. Immer mehr Menschen setzen sich für das Wohl der Tiere ein und wir wollen auch ihnen im Stadtparlament eine Stimme geben.
Dazu sind konkrete Maßnahmen und Initiativen erforderlich:
- Klima/Umwelt/Naturschutz und Klimaanpassung als zentrale kommunalpolitische Pflichtaufgaben verankern und ihnen endlich die Priorität einräumen, die sie benötigen
- Einen Klima- und Umweltausschuss, der zusammen mit dem/der Klimabeauftragten ein Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept erarbeitet und regelmäßig fortschreibt.
- Intensivierung der Energieberatung und Aufklärung über Einsparpotentiale und Energieeffizienz
- Reinheim soll „Energiestadt“ sein, d.h. der verbrauchte Strom soll ausschließlich aus erneuerbaren (möglichst lokalen) Energiequellen gewonnen werden. Windenergieanlagen könnten einen wesentlichen Beitrag liefern. Leider wurde in Reinheim diese Chance zunächst vertan. Wir werden aber alles tun, die Windenergie wieder ins Spiel zu bringen, zumal zu erwarten ist, dass zukünftig neue Technologien zur Verfügung stehen werden.
- Die Stromversorgung aller städtischen Gebäude, wo noch nicht geschehen, bei Neuausschreibungen auf Ökostrom und den städtischen Fuhrpark sukzessive auf alternative Fahrzeug-Antriebe umstellen
- Gewinnung Erneuerbarer Energien: durch kommunale Investitionen, durch Initiativen der Energieversorger, durch Ermutigung zu privaten Anlagen durch Gewerbe bzw. Hauseigentümer und Initiierung/Unterstützung von Bürgersolaranlagen
- Aufklärung über den sogenannten Rebound-Effekt, der besagt, dass der Energieeinsparungseffekt durch vermehrten Verbrauch und Konsum wieder zunichte gemacht wird
- Eine Planstelle für eine*n Klimamanager*in, die/der alle Maßnahmen in diesen Bereichen bündelt, organisiert und koordiniert
- Firmen, zivilgesellschaftliche Organisationen und Akteur*innen sowie die Bevölkerung einbeziehen und an Klimaschutz und Energiewende beteiligen
- Gewässerschutz: Untersuchung unserer Gewässer auf Pflanzengifte und auch auf Medikamentenrückstände. In diesem Zusammenhang sind schon erfolgreich Anstrengungen unternommen worden. Weiterer Ausbau der Kläranlage mit Reinigungsstufe 4 (Filterung von Mikroschadstoffen und Medikamentenresten)
- In Neubaugebieten Solarenergienutzung und Passivhausbauweise über Bebauungspläne, Kaufverträge und Konzeptvergaben durchsetzen und die Möglichkeiten des Baurechts zum Ausschluss von fossilen Brennstoffen ausschöpfen. Verbot von Schottergärten, um Lebensraum von Insekten und Kleintieren zu erhalten und unnötige Aufheizung im Sommer zu vermeiden
- Ausschreibung öffentlicher Bauvorhaben nach nachhaltig ökologischen Kriterien (z.B. Nutzung von Recyclingbeton)
- Reinheim soll plastikfrei werden
- Pflanzung von Bäumen und Hecken (auch an Straßen und Radwegen), Blühwiesen zur Förderung der Artenvielfalt, Bienen- Insekten und Fledermaushotels. Unterstützung von Privatinitiativen mit dem Ziel der ökologisch nachhaltigen Begrünung öffentlicher und privater Flächen. Damit erhöhen wir gleichzeitig die Aufenthaltsqualität für Bürger*innen und mildern die Folgen höherer Temperaturen aufgrund der Klimaerwärmung für unsere Stadt ab
- Grünstreifen entlang von Straßen mit ein- oder zweijährigen Wildblumen
- Unterstützung von Baumpatenschaften, Erstellen einer kommunalen Baumsatzung
- Verbindung der Stadtteile mit der Kernstadt durch „grüne Achsen“
- Unterstützung der Reinheimer Naturschutzscheune: Aufklärung und Bildungsarbeit zum Thema Artenschutz; Wald- und Feuchtgebiete erhalten und erweitern, sowie Vernetzung von Feldgehölzen. Ausweisung von Schutzgebieten, diese dauerhaft fördern und bewahren
- Anlein-Gebot für Hunde während der Brut- und Setzzeit
- Kein Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen. Auf Antrag der GRÜNEN verzichtet die Stadt auf von ihr verpachteten Flächen seit 2006 auf den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen und die Nutzung von Glyphosat
- Aufklärungsarbeit bei Landwirten und BürgerInnen, um eine gentechnik- und glyphosatfreie Landwirtschaft und Gartenbewirtschaftung auch außerhalb des direkten Einflußbereiches der Stadt zu erreichen, weil es sich dabei um eine nicht kontrollierbare Technologie bzw. Chemie mit unabsehbaren Folgen für Mensch und Tier handelt
- Beratung und Aufklärung der Bevölkerung für/über eine naturnahe Gartengestaltung
- Beleuchtungskonzept für Reinheim unter Berücksichtigung von Energieverbrauch und Naturschutz
- Konsequente naturnahe Umgestaltung von Wasserläufen (z.B. Gersprenz, Wembach, Dilsbach)
- Sensibilisierung der Menschen für umweltbewusstes und tierwohlorientiertes Konsumverhalten (kritischer Umgang mit Massentierhaltung und industrialisierter Landwirtschaft)
„Die Krise, in die die Vielfalt des Lebens, die Biodiversität, geraten ist, erlangt zunehmend politisches Gewicht. Widerstand formiert sich in breiter Front aus der Bevölkerung. Es geht nicht mehr nur um die Frage, ob die Menschheit eineinhalb Grad Celsius Temperaturanstieg auf der Erde verträgt und wie schnell das globale Klima sich verändern wird. Es geht vor allem darum, die Erde für alle lebenswert zu erhalten. Wir dürfen die Verluste an Artenvielfalt nicht länger einfach „dem Klimawandel“ zuschreiben. Solche Erklärungen sind die perfekte Entschuldigung für (politische) Untätigkeit.“ (Josef H. Reichholf in „Vom Verstummen der Welt“)
STADTENTWICKLUNG, BAUEN, WOHNEN
Stadtentwicklung
Wir GRÜNE wollen eine lebenswerte und nachhaltige Stadt Reinheim. Hier sollen alle Menschen gut zusammenleben können. Dazu gehört u.a. die Aufenthaltsqualität im Stadtgebiet und den Ortsteilen und dass die Versorgung der Bürger gesichert ist. Uns fehlt in Reinheim noch immer ein Stadtentwicklungskonzept und ein integriertes Klimaschutzkonzept. Beides ist notwendig und muss gemeinsam auch mit der Wirtschaftsförderung entwickelt werden, um allen Anforderungen gerecht werden zu können:
- Standortmanagement mit Flächenmonitoring für die Innenentwicklung: Optimierung der Kommunikation zwischen Grundstücks- / Hauseigentümern mit potentiellen Nutzer*innen/Mieter*innen
- Planvolles Anwerben von notwendigem Handel: gute Rahmenbedingungen für regionalen, ökologischen, fairen Handel – wie zum Beispiel für den Wochenmarkt im Hofgut – verstärkt anbieten und unterstützen Hilfreich kann auch ein Online-Portal der Stadt zur Wirtschaftsförderung dieser Anbieter sein
- Planvolles Anwerben von notwendigem Gewerbe: gute Rahmenbedingungen anbieten für Hersteller und Dienstleister, die einen wichtigen Beitrag zur Versorgung von Menschen leisten sowie faire und gerechte Arbeitsbedingungen garantieren Hilfreich kann auch hier ein Online-Portal der Stadt zur Wirtschaftsförderung dieser Anbieter sein
- Aufenthaltsqualität: Gestaltung des öffentlichen Raumes so, dass er zum Verweilen einlädt: für alle Verkehrsteilnehmer in der Stadt maximal Tempo 30 km/h, barrierefrei, schöne Grünanlagen, gutes Mobilitätskonzept (Fuß, Rad, ÖPNV), keine Abgase, Sitzgelegenheiten Das Projekt Shared Space* für die obere Darmstädter Straße muss zügig vorangebracht werden und wir brauchen eine Lösung für die untere Darmstädter Straße – der LKW Durchgangsverkehr muss raus aus der Stadt
Die Digitalisierung bietet Chancen gerade auch für den ländlichen Raum und ist insgesamt ein zentraler Standortfaktor geworden. Wir wollen weiteren Breitbandausbau und schnelles Internet im gesamten Stadtgebiet bis zur letzten Milchkanne:
- um die Wirtschaft zu stärken und Arbeitsplätze zu erhalten. Damit die Menschen auf dem Land im Homeoffice arbeiten können und Konferenzen und Teambesprechungen digital stattfinden können
- damit Verwaltungsangelegenheiten wie zum Beispiel das Beantragen eines Personalausweises von zu Hause aus erledigt werden können
- um Ärzt*innen, Geschäftspartner, Kollegen, Mitschüler, Kommilitonen und natürlich auch Familie per Videokonferenz zu erreichen
Gleichzeitig sollen die „analogen / persönlichen “ Angebote in der Stadt natürlich erhalten bleiben.
Gleichwertige Lebensverhältnisse auch in den Ortsteilen und Außenbezirken
In Reinheim leben 9.000 Menschen außerhalb der Kernstadt In den Ortsteilen und in Einzellagen. Auch hier muss dafür gesorgt werden, dass die Vielfalt für kulturelles Geschehen, für Vereine, für Bildungsangebote und auch die Versorgung mit den Dingen des täglichen Bedarfes sowie die medizinischen Versorgung erhalten bleibt bzw. wieder verbessert wird.
Klimagerechtes und nachhaltiges Bauen und Wohnen
Wir GRÜNE wollen unnötige Flächeninanspruchnahme vermeiden und Gewerbeflächen effizienter nutzen. Drängende Umweltprobleme wie Flächenverbrauch, Rückgang der Artenvielfalt und Klimawandel müssen stärker berücksichtigt werden angesichts der massiv fortschreitenden Umwelt- und Klimaprobleme.
Wir verfolgen konsequent die verbindliche Anwendung des Konzeptes für Baumaßnahmen (Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 24.11.2020), die bei der zukünftigen Zustimmung zu Bauvorhaben klimafreundliches Bauen aktiv einfordert und die Nutzung möglichst vieler Dachflächen, Fassaden und Balkone in der Stadt für die Stromerzeugung mit Photovoltaikanlagen genutzt sehen will. Wir setzen auf eine intelligente, ökologisch geleitete effektivere Flächennutzungund entsprechend nachhaltige Bodennutzung zur Erhaltung der Landschaft und ihrer Biodiversität.
In Neubaugebieten möchten wir Solarenergienutzung und Passivhausbauweise über Bebauungspläne, Kaufverträge und Konzeptvergaben durchsetzen und die Möglichkeiten des Baurechts zum Ausschluss von fossilen Brennstoffen ausschöpfen. Bei allen zukünftigen Neubauten und Sanierungen ist ein erhöhter zeitgemäßer und zukunftsfähiger Effizienzstandard zu realisieren. Für Bestandsgebäude setzen wir uns für die massive Anregung für energetische Sanierung ein. Für Beides wünschen wir uns entsprechende Aktivitäten des Energiemanagements des Bauamtes in Zusammenarbeit mit einem Klimamanagement-Experten.
Auch bei den Baumaterialien müssen Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden: ökologische, ökonomische, soziokulturelle und funktionale, sowie technische Qualität müssen im Sinne einer nachhaltigen und klimaneutralen Entwicklung bewertet werden.
Der Gebäudebau der städtischen Verwaltung muss hier immer als Vorbild vorangehen.
Bezahlbarer Wohnraum
Unsere Wohnungspolitik ist am Gemeinwohl orientiert – Wohnen ist ein Menschenrecht. Bezahlbaren Wohnraum kann allein der Wohnungsmarkt nicht regeln, sondern dafür sind Richtungsentscheidungen der Politik erforderlich.
Wir brauchen für alle Bürger*innen angemessenen, bezahlbaren und den unterschiedlichen Lebensentwürfen gerecht werdenden Wohnraum. Verschiedene Wohnformen in einem ausgewogenen Verhältnis können die soziale Vielfalt unserer Stadt fördern und bewahren: Sowohl für kleine und große Familien als auch für Single-Haushalte muss ein Angebot vorhanden sein. Um auf die jeweilige Bedarfslage rechtzeitig eingehen zu können, benötigen wir einen Wohnraum-Bericht der Stadtverwaltung. Auf dieser Grundlage kann das Fördern für den Bau von Mehrfamilienhäusern und/oder Einfamilienhäusern einerseits bei der Verdichtung im Innenraum der Stadt als auch bei der eventuellen Ausweisung von neuen Baugebieten bedarfsgerecht erfolgen.
- Sozialwohnungen im Bestand halten, um dauerhaft günstigen Wohnraum zur Verfügung zu haben
- Bevorzugt Innenverdichtung vor Ausweisung neuen Baulandes; wenn möglich höher bauen, um weniger Fläche zu versiegeln
- Bauland wie bisher nur für kommunale Projekte, um weiterhin der Bodenspekulation keinen Raum zu geben
Neue Wohnmodelle und Wohnformen fördern
Alternative Wohnprojekte sind eine wertvolle Ergänzung zum allgemeinen Wohnungsbau: Wir unterstützen Mehrgenerationenhäuser und neue Wohnformen für ältere Menschen und auch passende Appartements oder Wohngemeinschaften für Student*innen und Auszubildende. Baugemeinschaften und selbstorganisierte Wohnprojekte wollen wir bei der Vergabe von Bauflächen bevorzugen.
MOBILITÄT & VEHRKEHR
Klimafreundliche Mobilität für Alle!
Unser Leben erfordert von uns allen ein hohes Maß an Mobilität. Viele Wege im Alltag und der Freizeit finden in der Stadt, zwischen den Stadtteilen und in der Region statt: zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem öffentlichen Verkehr oder dem privaten Auto. Hinzu kommt der Verkehr zur Versorgung mit Wirtschaftsgütern.
Diese Ansprüche und Bedarfe der Verkehrsarten gilt es gerecht, ressourcenschonend und umweltfreundlich zu bewältigen.
Reinheim bietet in und mit seinen Stadtteilen bereits gute Voraussetzung, um viele Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad/E-Bike zu bewältigen. Das ÖPNV-Angebot mit der Odenwaldbahn und den Regionalbuslinien kann für viele Wege eine gute Alternative zum eigenen Auto sein.
Wir GRÜNE stehen für saubere Luft, weniger Lärm, mehr Sicherheit zu Fuß und mit dem Rad , für ein rücksichtsvolles Miteinander von zu Fußgehenden, Radfahrenden und dem motorisierten Verkehr sowie eine hohe Aufenthaltsqualität in unserer Stadt. Eine Verkehrspolitik, die dieses in Verbindung mit alternativen Mobilitätsangeboten und dem öffentlichen Nahverkehr leistet, ist unser Ziel: in der Kernstadt, in den Stadtteilen und dazwischen. Der Klimaschutz und die Gesundheit der Bewohner unserer Stadt ist das Bestreben unserer Verkehrspolitik und treten wir ein für eineVerkehrswende .
Unsere Ziele:
- Gleichberechtigung der Verkehrsarten mit einer fairen Flächenverteilung für den Fuß- und Radverkehr
- Flächengerechte Umgestaltung der Ortsdurchfahrt/Darmstädter Straße: Es muss eine Freude sein, in Reinheim vor den Geschäften zu flanieren und angstfrei auf der Hauptstraße mit dem Fahrrad zu fahren Schaffen von barrierefreien und sicheren (Schul-)Wegen zu Fuß Herstellen von sicheren und attraktiven Verbindungen in Reinheim und den Stadtteilen für das Fahrrad sowie einem qualitätsvollen Angebot an Fahrradabstellplätzen
- Leihangebote und Mietstationen sollen dieses Konzept erweitern
- Bedarfsgerechte Fortentwicklung der Angebote im öffentlichen Nahverkehr Ausbau des Bahnhofes zu einer Mobilitätsstation mit Sharing-Angeboten so wie bereits im aktuellen Nahverkehrsplan des Landkreises Darmstadt-Dieburg und der Stadt Darmstadt vorgeschlagen.
- Reduzierung des LKW-Verkehrs durch die Kernstadt durch ein LKW-Durchfahrtsverbot.
Handlungskonzept für den Fußverkehr
Die besondere Struktur unserer Stadt fordert von uns Lösungen für die Wege zwischen unseren vier Stadtteilen. Wir wollen Orte schaffen mit Schatten und Bänken, an denen man sich ausruhen und treffen kann.
Jeder geht in Reinheim auch zu Fuß, deshalb sind Fahrzeug-Geschwindigkeiten dort zu reduzieren, wo sie uns alle schützen: vor Lärm und Gefahr. Und wir brauchen Wege, die zum Ausschreiten und Flanieren genügend Raum und Übersichtlichkeit geben: Wege, Gebäude und Plätze barrierefrei gestalten, Wartezeiten an Ampeln und Kreuzungen reduzieren und dem Zebrastreifen in unserer Stadt wieder mehr Raum geben. Durch Ruheplätze und Bänke können auch Mobilitätseingeschränkte besser am Leben im Stadtgebiet teilnehmen. Vorbild ist uns die „Besitzbare Stadt Griesheim“.
Durch die Umgestaltung der bisher hauptsächlich autofokussierten Stadt werden andere Nutzungen des öffentlichen Raumes möglich. Ein Anfang ist mit dem von den GRÜNEN initiierten Shared-Space* Projekt in der Darmstädter Straße nördlich des Bahnüberganges gemacht, das inzwischen in der Planungsphase ist. Durch die Beteiligung interessierter Reinheimer*Innen wurden die unterschiedlichen Bedürfnisse und Anforderungen sichtbar und können integriert werden. Ziel ist es, durch die Gestaltung der Verkehrsfläche ein gleichberechtigtes Miteinander der Verkehrsarten zu ermöglichen.
*Shared Space ist ein Verkehrskonzept, das vorsieht, dass sich alle Verkehrsteilnehmenden – ob zu Fuß, mit dem Rad oder dem Auto – gleichberechtigt den Straßenraum teilen. Verkehrsschilder und Ampeln sind auf ein Minimum reduziert, die Wege ohne Bordsteine gebaut. Weniger Regeln führen zu einer erhöhten Aufmerksamkeit und zu mehr gegenseitiger Rücksichtnahme. Shared Space funktioniert, wie in europäischen Pilotprojekten bewiesen wurde, und bedeutet ein Mehr an Sicherheit und Lebensqualität – für alle!
Auch der geplante Umbau der unteren Darmstädter Straße – mit weiterhin reduzierter Geschwindigkeit 30 km/h – bringt eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität für zu Fuß Gehende. Die vorgestellte Planung möchten wir deshalb voranbringen und bis zur Umsetzung begleiten.
Handlungskonzept für den Radverkehr
Ein besonderes Augenmerk wird von uns auf die Verbesserung der Radinfrastruktur gelegt, um Radfahren in Reinheim attraktiv und praktisch zu machen. Dazu gehören z.B. das Öffnen von Einbahnstraßen in der Gegenrichtung, das Freihalten von Einmündungen von parkenden Fahrzeugen für eine gute Sicht und der Ausbau von Radwegen – auch entlang der B426 nach Otzberg oder Ober-Ramstadt.
Die Anbindung an die umliegenden Gemeinden und Städte soll weiter verbessert und ausgebaut werden, ebenso die regionalen Radrouten R9, R7 und R20. Denn schon heute herrscht reger Alltags- und Freizeit-Radverkehr auf unseren Wegen.
Der Ausbau des Radverkehrsnetzes nach den Empfehlungen des Radverkehrskonzepts des Landkreises mit den Ausbaustandards des Landes Hessen muss unser Ziel sein. Eine Verdopplung der Radfahrenden auf innerörtlichen Wegen bis 2030 ist erreichbar.
An den Zielen sind sichere und qualitätsvolle Radabstellmöglichkeitenanzubieten, auch für Lastenräder, um bequem mit dem Rad z.B. Einkäufe oder Besorgungen zu tätigen oder unbesorgt den ÖPNV nutzen zu können. Auch im Freizeitbereich oder an den Sportanlagen sollen sichere Radabstellmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden.
Handlungskonzept für Busse und Bahnen
Wir brauchen, um den täglichen Verkehr zu reduzieren und die Lärmbelastung für alle zu senken, einen gut aufeinander abgestimmten Fahrplan, um die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs bis nach Frankfurt zu fördern. Kurze Taktzeiten, vor allem in den Spitzenstunden, und durchgängig Verbindungen in alle Ortsteile.
Eine bessere Anbindung des Radverkehrs an die Haltestellen mit attraktiven und sicheren Abstellmöglichkeiten auch für hochpreisige Fahrräder kann hierzu einen Beitrag leisten.
Handlungskonzept für den motorisierten Verkehr
Wenn Wege mit dem Auto zurückgelegt werden müssen, dann sollte dies möglichst umwelt- und ressourcenschonend geschehen. Um der Klimakrise zu begegnen, müssen daher Voraussetzungen für die Nutzung alternativer Antriebe aus erneuerbaren Energien geschaffen werden, sonst funktionieren Klimaschutz und Verkehrswende nicht.
Die untere Darmstädter Straße soll in ihrem gesamten Verlauf als öffentlicher Raum ein Ort der Begegnungen (Tempo 30 Zone) werden und nicht nur als Durchfahrtsstraße genutzt werden. Um das durchsetzen zu können ist dies neben der Lärmbelastung ein Grund, warum die GRÜNEN nach wie vor die Entwidmung der B426 im Stadtgebiet als Bundesstraße erreichen wollen.
Mit einem ganztägigen LKW-Durchfahrtverbot und der Möglichkeit über die B26 und die B45 Reinheim großräumig zu umfahren, besteht eine gute Alternative, den durchfahrenden LKW-Verkehr weiträumig um Reinheim herum zu leiten.
Den Bau einer weiteren Umgehungsstraße – wie derzeit im Gespräch als Ost/West Umgehung zwischen dem Kreisel bei Spachbrücken und der Brücke nördlich von Ueberau – lehnen wir dagegen ab. Eine Umgehungsstraße würde dort ökologisch und landwirtschaftlich wertvolle Flächen (Flora/Fauna-Habitat) zerstören und ganz Reinheim von seinem Naherholungsgebiet abtrennen. Die Verbindung in die nördlichen Ortsteile wäre verstellt, und Lärm und Verkehr würden dort signifikant zunehmen.
Jede Straße führt immer wieder zu mehr Verkehr; für uns GRÜNE steht eine grundsätzliches Umdenken für den motorisierten Verkehr deshalb im Vordergrund.
Leihsysteme und Car-Sharing
Verkehrskonzepte, die es jedem gestatten, sich klimafreundlich und gesundheitsbewusst zu bewegen und mit fairer Mobilität sein Ziel zu erreichen, sind zu bevorzugen. Hierzu zählen auch die Bereitstellung von Leihrädern und Leihfahrzeugen (auch im privaten Bereich) und ein Ausbau der Car-Sharing Angebote. On-Demand-Angebote des RMV, Mitfahrbank, AST (Anrufsammeltaxi)könnten auch in Reinheim eine begrüßenswerte und sinnvolle Ergänzung des öffentlichen Verkehrs sein.
Handlungsfeld: Kommunikation und Information
Die Mobilitätswende kommt nicht von alleine. Hierzu bedarf der Kommunikation mit den Menschen, den Nachbargemeinden und Städten, sowie aller am Verkehr Beteiligten. Organisationen für den Fußverkehr, dem Radverkehr, dem Transportgewerbe, den Geschäften und den Sozialen Trägern. Es braucht einen festen Mobilitätsbeauftragten in der Stadt: für Fuß- und Radverkehr; für Engagement im schulischen, betrieblichen und kommunalen Mobilitätsmanagement. Für die Umsetzung der infrastrukturellen Maßnahmen stehen auf Bundes- und Landesebene verschiedene Fördermöglichkeiten bereit. Auch hier ist der Mobilitätsbeauftragte als Berater und Initiator gefragt.
Übrigens: Durch das Erreichen einer hohen Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum profitieren auch der Einzelhandel und die Gastronomie.
Klimaanpassung: Weniger motorisierter Verkehr dient neben dem Klimaschutz auch dem Gesundheitsschutz, weil weniger Schadstoffe in die Atemluft gelangen. Für die Klimaanpassung brauchen wir z.B. ausreichend schattenspendende Bäume und Straßenräume, die auch Starkregenereignisse aushalten, z.B. durch unversiegelte Flächen oder Mulden.
SOZIALES
Für ein gerechtes und chancengleiches gesellschaftliches Miteinander
Wir ReinheimerGRÜNEN stehen für sozialen Zusammenhalt. Nur gemeinsam mit allen Bürger*innen können wir den notwendigen sozialen Zusammenhalt bilden, um die Herausforderungen unserer Zeit vor Ort zu meistern. Gerade in Krisenzeiten wie diesen zeigt sich, wie wichtig eine starke, aktive Zivilgesellschaft ist und was sie ausmacht. Selten war ehrenamtliches Engagement, Solidarität, Toleranz und Verantwortungsgefühl so gefragt wie heute.
Familien-Förderung
- Das Bündnis für Familie ist der richtige Weg, um Familien als Keimzelle des generationenübergreifenden Mit- und Füreinanders zu fördern. Wie bisher werden wir GRÜNEN diese Initiative unterstützen.
- Die Kita-Betreuung von unter 3-jährigen soll mittelfristig kostenfrei sein. Aufgrund der angespannten Finanzlage streben wir zunächst eine einkommensabhängige Staffelung an.
- Der von den GRÜNEN vor fast 15 Jahren initiierte Kindersozialfonds muss weiter unterstützt werden.
- Ein Viertel unserer Bevölkerung ist heute über 60 Jahre alt. Um dieser demographischen Veränderungen gerecht zu werden, wurde die Stelle einer „Seniorenbeauftragten“ eingerichtet, die die Belange und Bedürfnisse älterer Menschen im Blick hat und Angebote aufbaut. Hier fehlt noch das Mitspracherecht in städtischen Gremien z.B. Sozial- oder Bauausschuss.
- Die Lebenserfahrung der Senior*innen ist eine wertvolle Ressource, die wir viel stärker für ganz Reinheim nutzen wollen. Dazu soll das ehrenamtliche Engagement der Älteren gezielt gefördert und mit der Jugendarbeit verzahnt werden.
- Um für Kinder und Jugendliche in Reinheim einen Ort zu schaffen, an dem sie sich in einem geschützten Rahmen ausprobieren und zu mündigen engagierten Bürgern entwickeln können, muss das bisherige Angebot dringend erweitert und ausgebaut werden. Wir GRÜNEN wünschen uns einen Ort im Stadtzentrum, an dem sich Jung und Alt sowie verschiedene Kulturkreise begegnen und voneinander lernen.
- Dezentral soll in den Ortsteilen Treffpunkte für die Jugendlichen eingerichtet werden. Über das Jugendcafe in Georgenhausen/Zeilhard hinaus sollte es auch wieder in der Kernstadt ein offenes Jugendzentrum geben, um auch Jugendlichen im Alter von 12-18 einen regelmäßigen Treffpunkt zu bieten. Die Öffnungszeiten sollten den Bedarfen der Jugendlichen angepasst werden.
- Um Kinder- und Jugendliche in Reinheim gezielt zu betreuen, muss die bereits bestehende Stelleder/des Kinder- und Jugendbeauftragten zeitnah wieder besetzt und mit einem ausreichenden Budget ausgestattet werden. Der/die Kinder- und Jugendbeauftragte soll sich um die Belange und Probleme von Kindern und Jugendlichen in Zusammenarbeit mit Streetworker und Stadtjugendpflege kümmern und diese beraten (Konfliktberatung bzgl. Schule und Elternhaus, Vermittlung von Angeboten verschiedener Art – Lernen, Freizeit, Betreuung bei seelischen Problemen, Bewerbungshilfe für arbeitslose Jugendliche und Unterstützung bei der Suche nach Lehrstellen und Arbeitsplätzen).
- Für Kinder und Jugendlichen soll das Jugendparlament/Jugendforum genutzt und gefördert werden, um diese an die Belange der Stand Reinheim heranzuführen und deren politisches Bewusstsein zu stärken.
Gewalt- und Sucht-Prophylaxe und Förderung der Toleranzbereitschaft
Für diese allgemeine Aufgaben der Stadt werden wir die bestehenden Beratungs- und Kompetenzzentren für Kinder, Jugendliche, ältere BürgerInnen und Familien unterstützen und fördern (Streetworker, Jugendpflege, Kinder- und Jugendbeauftragte/r, Seniorenbeauftragte/r, Frauenbeauftragte, Internationales Büro, Kindergärten, Bündnis für Familie, Vereine).
Förderung des sozialen Engagements und der sozialen Verantwortung
- Die Stadt Reinheim soll bei Ausschreibungen verstärkt Aspekte der sozialen Verantwortung berücksichtigen und Herstellungs- und Handelsbedingungen recherchieren. Sie soll auch weiterhin auf Produkte verzichten, die durch Kinderarbeit hergestellt wurden.
- Wir setzen uns wie in den letzten Jahren auch weiter für eine menschenwürdige Flüchtlingspolitik und aktive Willkommenskultur ein.
- Zur Förderung des internationalen Zusammenwachsens unterstützen wir das Internationale Büro Reinheims und dessen Austauschprogramme mit den Partnerstädten Reinheims.
- Wir wollen die Vereinsfördersatzung so ändern, dass auch karitative Vereine über Investitionen hinaus auf Antrag gefördert werden können.
Zusammengefasst liegt für uns GRÜNE der Schlüssel für eine erfolgreiche Stadtentwicklung in der aktiven Partizipation der Bürger*innen. Daher bitten wir sie hier nicht nur um ihre Stimme, sondern auch um ihre aktive Mitarbeit, um Reinheim zu einem noch lebenswerteren Ort zu machen.
WIRTSCHAFT, HANDWERK, LANDWIRTSCHAFT
Wirtschaft
GRÜN ist kommunale Wirtschaftspolitik mit Weitblick.
Wir stehen für eine vielfältige Wirtschaft vor Ort, die langfristig gute Arbeits- und Ausbildungsplätze schafft. Wir bestimmten heute, wie unsere Wirtschaft von morgen aussieht. Die Zukunftstrends liegen in der Energie- und Rohstoffeffizienz, der fortschreitenden Digitalisierung der Wirtschaft und der Bildung. Wir benötigen fortlaufend neue Ideen und Menschen, die diese umsetzen wollen.
Eine funktionierende und innovative Wirtschaft ist Grundvoraussetzung für den Wohlstand der Bürger unserer Stadt. Die derzeitige Corona-Pandemie hat uns aufgezeigt, wie verletzlich unser Wirtschaftssystem ist. Es liegt an Politik und Verwaltung, jetzt die Weichen in Reinheim für eine nachhaltige Wirtschaftspolitik zu stellen. Denn unsere Ressourcen sind endlich und die nächste Krise kommt bestimmt.
Wir GRÜNE wollen, dass die Stelle der Wirtschaftsförderung bei der Stadt den ansässigen Unternehmen hilft, ihre Betriebe nach nachhaltigen Kriterien fit für die Zukunft zu machen. Wir fördern beispielsweise die regionale Wertschöpfung durch die Vernetzung der Wirtschaftstreibenden. Beratungsangebote zu den Themen erneuerbare Energien und Energiesanierung, helfen den Bürger*innen Kosten zu sparen und Ressourcen zu schonen, sichern aber gleichermaßen Aufträge für die lokalen Handwerks-, Dienstleistungs- und Handelsbetriebe und sind ein großer Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität von Reinheim. Die Stärkung regionaler Handwerks- und Wirtschaftsbetriebe ist notwendig, da sie die Stabilität von Wirtschaft und Beschäftigung vor Ort erhöht. Wir wollen eine Wirtschaft, die Wohlstand sichert und eine gesunde Umwelt und soziale Gerechtigkeit gewährleistet.
Wir wollen einen Dialog mit Immobilieneigentümer*innen, Einzelhändler*innen, Verwaltung, Politik und Bürger*innen zur weiteren Entwicklung des Einzelhandels. Regionale Anbieter*innen sollen stärker bei Beschaffungsrichtlinien berücksichtigt werden. Wir wollen ein Regional-Fair-Bio-Reinheim-Siegel etablieren und lokal und nachhaltig hergestellte Produkte fördern sowie einen CO2-Fußabdruck als Kriterium für die Vergabe öffentlicher Aufträge einführen. So können unsere Betriebe, die bereits ihrer Verantwortung gerecht werden, besonders herausgestellt werden.
Eine starke Wirtschaft ist kein Selbstzweck. Nur wenn die Menschen vom Wirtschaftssystem ausreichend profitieren, findet dieses langfristige Akzeptanz. Eine soziale Marktwirtschaft ist ein Kern unserer Gesellschaft.
Handwerk
Ohne Handwerk geht nichts. Handwerk ist Arbeitgeber, Leistungsträger, Innovationstreiber und unverzichtbar für die Energiewende. Daher stärken wir das Handwerk. 2025 braucht jeder sechste Betrieb einen Nachfolger. Zudem eröffnet die Digitalisierung zwar Chancen, stellt insbesondere aber die kleineren Betriebe vor enorme Herausforderungen. Junge Menschen frühzeitig für das Handwerk begeisterten durch Vernetzung mit den ansässigen Schulen und dem Schaffen zeitgemäßer Formate zur Präsentation der Betriebe ist eine unserer zentralen Forderungen für Reinheim.
Keine Energiewende ohne das Handwerk.
Klimaschutz bietet dem Handwerk vielfältige Geschäftsmöglichkeiten. Das Handwerk spielt eine zentrale Rolle für eine erfolgreiche Energiewende und muss dabei noch stärker eingebunden werden. Gerade bei der energetischen Gebäudesanierung braucht es die Handwerksbetriebe vor Ort, die hierfür bei den Menschen werben und diese umsetzen. Bisher liegt die energetische Gebäudesanierungsrate bei nur etwa einem Prozent. Damit besteht weiterhin erhebliches – aber bisher ungenutztes – Potenzial für CO2- Minderungen beim Energieverbrauch in Gebäuden. Als GRÜNE möchten wir, dass die städtische Wirtschaftsförderung sich auch der Aufgabe annimmt, die Vernetzung des örtlichen Handwerks zu unterstützen, um gemeinsam Projekte für die Energiewende anzustoßen.
Landwirtschaft
Unsere Landwirt*innen kümmern sich um große Flächen der Natur und sind für unsere Versorgung unverzichtbar. Die Bewahrung unserer Kulturlandschaft ist eine wichtige Aufgabe der Landwirte, doch auch die Stadt verfügt über eine Vielzahl an Flächen. Beispielsweise sind Blühstreifen und Hecken an Ackerrändern, sowie gelebter Artenschutz wichtige Beiträge hierzu. Auch die Minimierung von Pestizid- und Gülleeinsätzen gehört dazu. Die Stadt prüft konsequent, wo illegal in Gemeindebesitz befindliche Randflächen überackert werden und sorgt für Abhilfe. Diese Flächen sind konsequent für den Naturschutz zu nutzen.
Die Verpachtung landwirtschaftlicher Flächen, die im Besitz der Stadt sind, darf nur noch mit entsprechenden Auflagen erfolgen. Wir wollen eine angemessene Förderung nachhaltiger und regenerativer Landwirtschaft.
Kleinbäuerliche Strukturen sollen dabei unterstützt werden, damit kleine Erwerbsbetriebe auch in Zukunft weiter wirtschaften können.
Die Förderung von ökologischer, regenerativer und ökonomischer Landwirtschaft steht im Einklang mit Artenvielfalt und Tierwohl. Extensive Landwirtschaft zum Schutz von Natur und Landschaften erreicht den gewünschten schonenden Umgang mit unseren Freiflächen. Für den Vogel- und Insektenschutz müssen langfristige Blühflächen ausgewiesen und angelegt werden. Wichtig ist uns die nachhaltige Flächennutzung mit artgerechter und flächengebundener Tierhaltung.
Ziel ist dabei, dass sich die Anteile der ökologischen Landwirtschaft an den Bundeszielen von 20% bis 2030 orientieren. Die Anteile einer nachhaltigen, bestenfalls regenerativen Landwirtschaft sollen schon bis 2025 erheblich gesteigert werden.
Bei der Pflege von Ackerrandstreifen und Straßenbegleitgrün durch die Stadt muss auch weiterhin dem Naturschutz Priorität eingeräumt und dem bedrohlichen Arten – und Insektensterben Einhalt geboten werden. Dies umfasst den Einsatz insektenschonender Mähgeräte und Beschränkung des Mähens auf das tatsächlich zwingend Erforderliche für die Verkehrssicherung. Gräben werden nicht oder nur behutsam ausgemäht, um die Funktion der Feuchtgebiete wiederherzustellen.
Wir sprechen uns gegen Gentechnik bei Pflanzen und Tieren in der Landwirtschaft aus. Die GRÜNEN Reinheim stehen für eine gentechnikfreie Region.
Reinheimer Wald
Wir setzen uns für die Stilllegung und Renaturierung des Reinheimer Waldes ein. Seit Jahren ein Verlustgeschäft, ist die wirtschaftliche Nutzung des Reinheimer-Waldes durch die extremen Dürrejahre immer mehr zu einer Belastung für den Haushalt geworden. Als Rückzugsort für Wildtiere und Naherholungsgebiet für unsere Bürger*innen, fordern wir einen konsequenten Stopp der wirtschaftlichen Nutzung, um das ökologische Gleichgewicht im Reinheimer Wald wiederherzustellen.
Aus der Region auf den Tisch
Wir verfolgen die konkrete Idee einer Direktvermarktung von lokal erzeugten landwirtschaftlichen Produkten, um den Landwirt*innen einen krisensicheren Absatz ohne Zwischenhandel zu ermöglichen. Zudem soll den Reinheim*innen der Zugang zu regionalen Lebensmitteln erleichtert werden. Um die Verbraucher-Erzeuger Beziehung zu verbessern, wird Möglichkeit der Gründung eines Ernährungsrates in Reinheim geprüft.
Um die Wichtigkeit unserer Landwirt*innen zu verdeutlichen und eine Wertschätzung der Arbeit sowie der erzeugten Lebensmittel zu unterstützen, werden wir die Aufklärungsarbeit für Konsument*innen fördern. Landwirtschaft und ökologischer Landschaftsschutz kann vereint werden. Zur Erarbeitung gemeinsamer Konzepte im Detail werden die Bürgerinnen und Bürger aktiv beitragen können.
Im Stadtgebiet Reinheim soll in den nächsten Jahren eine solidarische Landwirtschaft (Solawi) gegründet werden. Dies ist ein Konzept für den Anbau und die Verteilung von Lebensmitteln in lokalen solidarischen Gemeinschaften zur sicheren und direkten Versorgung mit gesunden und regionalen Produkten. Die Landwirt*innen bekommen durch dieses Konzept einen gerechten Lohn. Die Konsument*innen wissen, woher ihre gesunden Lebensmittel kommen und beziehen diese ohne Zwischenhandel.
Die Landwirtschaft kann auch durch lokale „Hofläden“ näher zu den Bürger*innen kommen. So kann eine Wertschätzung für Lebensmittel bewusster wahrgenommen werden.
Wir wollen in Reinheim prüfen, ob eine Förderung des regionalen Ökolandbaus bzw. von regionalen Bio-Lebensmitteln im Rahmen einer Teilnahme im Netzwerk der deutschen „Biostädte“ für das Ziel einer ökologischen Nahversorgung förderlich ist (mit dem Projekt wären u. a. ein Erfahrungsaustausch, gemeinsame Projekte, die Akquise von Fördermitteln und öffentlichkeitswirksame Aktionen verbunden). Ziel der Mitgliedschaft in der kommunalen Arbeitsgemeinschaft ist es, den Ökolandbau, die Weiterverarbeitung und die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln mit kurzen Transportwegen und regionaler Wertschöpfung verstärkt zu fördern. Die Stadt könnte dazu Projekte und Maßnahmen initiieren, Öffentlichkeitsarbeit machen und die weitere Einführung von Bio-Lebensmitteln unterstützen.
Wir wollen sorgen für:
- eine Enkel-taugliche Agrarwende hin zu einer ökologischen, regenerativen und ökonomischen Landwirtschaft im Einklang mit Artenvielfalt und Tierwohl
- eine gentechnikfreie Region
- mehr Direktvermarktung und Wertschätzung regional erzeugter Produkte
KULTUR, SPORT, BILDUNG
Kultur
Kultur ist Lebenselixier und Vielfalt.
Reinheim verfügt über ein lebendiges Kulturleben, deshalb ist uns GRÜNEN die gezielte Förderung und der weitere Ausbau der kulturellen Aktivitäten der Stadt ein besonderes Anliegen. Ein kritisches und solides Kulturbewusstsein ist unverzichtbar, um die Identität und das Selbstverständnis der Einwohner unserer Stadt als liberale, weltoffene und demokratische Bürger*innen gezielt zu stärken.
Grundsätzlich gilt : Was gut funktioniert, unterstützen wir mit Nachdruck weiter
- zum Beispiel die Satirewochen, Kino- und Kulturprogramm im Hofgut, Jugendarbeit damit es lebendig bleibt, Verschwisterungsaktivitäten, Frauenfreiräume und interkulturelle Begegnungen
- ebenso ist unsere Stadtbücherei, ein schöner Ort mit einer engagierten Leitung, die wertvolle Arbeit leistet. Mit dem Aufbau der ausleihbaren elektronischen Medien durch die Zusammenarbeit mit anderen Büchereien ist es gelungen, unseren Bürgern auch eine große Auswahl an E-Books zu Verfügung zu stellen.
Wo sich darüber hinausjedoch noch Entwicklungspotential zeigt, werden wir es tatkräftige unterstützen.
Aufgabenfelder für die weitere Stärkung der Kulturarbeit der Stadt sehen wir in folgenden Bereichen:
- Ein Treffpunkt mit Livemusik oder anderen Veranstaltungen für junge oder jung gebliebene Menschen über das Hofgut-Angebot hinaus.
- Musikvereine sollen weiterhin gezielt gefördert werden.
Wir GRÜNEN möchten durch eine gezielte Unterstützung von Kunst und Kultur mit dafür sorgen, dass die Kreativität in Reinheim weiter ausgebaut und auf keinen Fall wegen Corona abgebaut wird.
Sport
Für eine sport- und bewegungsfreundliche Gesellschaft
Sport gehört zu unserer Lebenswelt. Sport bedeutet Bewegung, soziale Kompetenz, Ehrenamt, Integration, Jugendarbeit, Gesundheit und Freude am Leben.
Sport tut unserer Gesundheit und unserer Gesellschaft gut.
Der Sport hat eine starke integrative Kraft als Brücke zwischen den Generationen, zwischen Menschen mit verschiedenem sozialen oder kulturellen Hintergrund und unterschiedlicher Herkunft. Wir setzen uns für mehr Sport und Bewegung ein – im Verein oder selbstorganisiert.
Unsere Sportpolitik schließt alle Sporttreibenden ein. Jung und Alt, Menschen mit und Menschen ohne Einschränkungen. Vielfalt ist uns wichtig: Deswegen muss der Sport auf allen Ebenen nachhaltig gefördert werden. Einen Schwerpunkt legen wir auf Breiten- und Freizeitsport. Er braucht intakte Sportstätten, eine sport- und bewegungsfreundliche Verkehrs- und Stadtpolitik sowie den Ausbau des bürgerschaftlichen Engagements. Eine zukunftsfähige Sportpolitik muss bei der Stadtplanung wie auch beim Bau von Sportanlagen der gesellschaftlichen Vielfalt gerecht werden. Moderne Stadtpolitik bedenkt Inline- und Rollstuhlfahrer gleichermaßen, zum Beispiel bei der Auswahl von Straßenbelägen und der Verlegung von Bordsteinkanten. Sie achtet auf Freiräume, in denen Kinder und Jugendliche spielen und Sport treiben können.
Wir möchten für unsere Vereine verlässliche Partner des Sports sein und unterstützen:
- die außerordentlich wichtige Förderung von Vereins- und Schulsport
- den Erhalt und den Ausbau der Jugendsportförderung
- die wichtige Barrierefreiheit in allen Reinheimer Sportstätten
- Weitere kostenlose, frei zugängliche Sportgelegenheiten im öffentlichen Raum, z. B. einen Fitness-Parcour, Handball-, Fußball- und Basketballplätze, Laufstrecken oder Skate-Anlagen
- die Umsetzung des Bäderkonzepts mit dem Ziel, dass jedes Kind bis zum Eintritt in die weiterführende Schule schwimmen kann
- ausreichende Finanzmittel für die Sportförderung
- dass Nachhaltigkeit und Klimaschutz auch im Sport eine Rolle spielen
- Naturrasenplätze vor Kunstrasenplätzen bauen, Rückbau der existierenden Kunstrasenflächen
- mehr Hilfe für kleine Vereine und von Randsportarten, z. B. bei Anträgen für Fördermaßnahmen.
- für ausreichende Infrastruktur sorgen: ÖPNV und Rad zur Anfahrt und ausreichend Abstellanlagen an Sportstätten
Bildung
Gute Bildung für alle.
Bildung schafft Zukunft und ist der Garant für den Bestand der Demokratie. Sie ist die zentrale Investition in das zukünftige Leben unserer Gesellschaft. Deshalb wollen wir eine zukunftsfähige, bunte und vielfältige Kindertagesstätten-, Schul- und Bildungslandschaft.
Wir setzen dabei auf Prävention vor Intervention: Alle Kinder, Jugendlichen und Familien müssen frühzeitig die Unterstützung erhalten, die sie in den unterschiedlichen Lebenslagen brauchen. Dabei ist Bildung der Schlüssel zur Verwirklichung der persönlichen Lebenschancen, zu gesellschaftlicher Teilhabe, zur individuellen Entfaltung und zu beruflichen Perspektiven.
Deshalb setzen wir uns ein für:
- das Kindertagesstätten-Angebot personell auszuweiten und qualitativ zu verbessern
- Kita Angebote mit Naturpädagogik, mehr Bewegungsangeboten und gesundem Essen
- Schule als motivierender erfreulicher Lebensort
Kinder haben ein Recht auf Bildung, dass Ihnen in einer guten Schule gewährt werden soll. Wir setzen uns daher dafür ein, dass Kinder in ihrer Schule einen Ort vorfinden, in dem sie bestmögliche Entwicklungschancen zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit erhalten sowie ihre Anlagen und Talente voll entfalten können. Dafür wollen wir die Ausgaben für Schulen zielgenau einsetzen und wir wollen die Standorte der Grundschulen in den Ortsteilen und der Kernstadt erhalten.
Wir wollen:
- eine vielfältige Schullandschaft
- Platz für Bewegung, Aufenthalt und Natur auf den Schulhöfen
- sichere Schulwege
- ein „Offenes Ganztags“ Angebot
- die Schulsozialarbeit zu multiprofessionellen Teams auszubauen
- alle Angebote inklusiv denken und ausgestalten, damit Kinder und Jugendliche unabhängig von Herkunft, Sprache, sozialer Lage oder Behinderung teilhaben können
- ein breit aufgestelltes und starkes Netzwerk von Schulen und allen Akteuren der Jugendhilfe bis hin zur Kinder- und Jugendpsychiatrie, um alle Schüler*innen in ihrer emotionalen, sozialen und kognitiven Entwicklung so zu fördern, dass ihre schulische Bildung bestmöglich gelingt
- dass digitales Lernen und Unterrichten in der Schule und in Corona Zeiten auch zu Hause für alle Schüler*innen und Lehrer*innen möglich ist
- ganzheitliche vielfältige Bildungsangebote in Verbindung mit Kultur, Sport, Handwerk und Technik sowie Naturerleben zu fördern.
POLITISCHE BETEILIGUNG, DEMOKRATIE, GLEICHSTELLUNG
Politische Beteiligung und Demokratie
Wir GRÜNE stehen für ein Mehr an Beteiligung und Demokratie.
Eine starke Demokratie ist auf die Mitwirkung aller angewiesen. Durch ein Zusammenstehen in der Demokratie können wir mehr Selbstbestimmung und mehr Gerechtigkeit bewirken. Um Ereignisse wie am Reichstag und am Capitol zu vermeiden, braucht es mehr Aufklärung in jeder Zelle unserer Gesellschaft. Familie, Kindertagesstätte, Grundschule, weiterführende Schulen, Ausbildung und am Arbeitsplatz. Wer in Freiheit und Gleichberechtigung aller leben möchte, hat eine Verantwortung für sich und sein Umfeld.
Viele Menschen haben das Gefühl, nicht mehr ausreichend an den politischen Entscheidungsprozessen beteiligt zu werden. Es verfestigt sich der Eindruck, dass die Einflussnahme von Lobbyisten in der Politik mehr und mehr zunimmt und die Menschen jeweils nur zu den Wahlen die Möglichkeit zur Mitbestimmung haben.
Wir GRÜNE möchten mehr und frühzeitige Beteiligung in den Entscheidungsprozessen dieser Stadt.
Viele Projekte der Stadt werden in den Augen der Bürgerinnen und Bürger zu spät öffentlich gemacht. Wir stehen für eine umfassende Beteiligung sowie eine ergebnisoffene Diskussion und Planung aller Projekte. Wir setzen uns daher für Transparenz und frühzeitige Beteiligung auf allen Ebenen ein. Dies wird den Zusammenhalt in der Stadt, aber auch die Akzeptanz der Projekte selbst stärken.
Nur so lässt sich umsetzen, dass alle Menschen im demokratischen Prozess beteiligt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass durch eine soziale Spaltung eine Gefährdung der Demokratie und ihrer Akzeptanz entsteht.
Wir setzen uns dafür ein, dass jeder Mensch in seiner Unterschiedlichkeit ernst genommen und in seinen Rechten und in seiner Würde gleichbehandelt wird. Wir stehen für die Unterstützung von Demokratieprojekten an Schulen, in den Quartieren, Vereinen und Organisationen.
Auch die Kleinsten können durch Demokratieaktionen schon in der Kindertagesstätte zum Beispiel bei Umgestaltungen in der Einrichtung oder der unmittelbaren Umgebung beteiligt werden.
Wenn wir unsere Jugend nicht an die `Vereinfacher` verlieren möchten, müssen wir uns um sie bemühen. Bildung ist der Schlüssel zur Demokratie. Hier sind Beteiligungsformate und Mitgestaltungsmöglichkeiten wie ein Jugendparlament, ein Zugang über digitale Medien mit Plattformen zur Meinungsbildung und Stärkung der eigenen Meinung gefordert. Es muss Möglichkeiten der Gestaltung ihres Umfeldes, durch Bereitstellung von Geldern für Jugend-spezifische Projekte geben.
Wir wollen dass Bildung, gesicherte Informationen und Vertrauen in die Demokratie bei allen ankommt.
GRÜN wählen bedeutet, der Reinheimer Stadtverordnetenversammlung Impulse für neue Wege zu geben. Es bedeutet, mehr zu tun, als die Gesetze vorschreiben, und es bedeutet auch, ein neues, selbstbewusstes „Reinheim-Gefühl“ zu entwickeln, das allen Menschen dient.
Wir alle sind gefordert die Werte unserer Gesellschaft, Freiheit, gesichertes Leben, Gesundheit und freie Meinung zu schützen und zu bewahren
Unser Motto heißt: Demokratische Politik kreativ ausgestalten, statt nur verwalten.
Bürgerbeteiligung
Neue Formen von Bürgerservice, Beratung, Bürgerbeteiligung und Transparenz sind mit der Digitalisierung möglich.
Mit den heutigen Möglichkeiten der Kommunikation können sehr schnell, viele Menschen erreicht werden. Deshalb ist es wichtig, dass fundierte Informationen und gesicherte Sachverhalte für alle verfügbar sind. Keine Macht der Fehlinformation. Das geht nur mit Transparenz und der Information der Menschen in ihrer Stadt. Wir wollen die Bürgerbeteiligung und Bürgerinformation stärken.
Dazu gehört ein umfassendes, aktuelles Informationsportal im Internet über anstehende Projekte wie Bebauungspläne, Straßenausbauplanungen, Baumkataster, mit fortlaufend aktualisierten Informationen
Ein Instrument dazu ist die Bürgerbeteiligung auf Augenhöhe und Bürgerbefragungen zu Themen wie Umgestaltungen von Grünflächen, bei der Verkehrsentwicklungsplanung, der Wirtschaftswege-Befragung, der Stadtentwicklung und dem Ausbau aller Verkehrsmöglichkeiten in Reinheim. All das bringt mehr Transparenz und Akzeptanz für die Zukunft unseres Zusammenlebens.
Eine Einsichtnahme in sämtliche Informationen bei Planverfahren u.a. auch Gutachten, Einwendungen, Anregungen und Fragen für die Öffentlichkeit im Internet, in den Ortsteil-Konferenzen und regelmäßigen Versammlungen in allen Stadtteilen, mit Information durch die Ortsbeiräte.
Verwaltung und Transparenz
Für eine sinnvolle, effektive Beteiligung ist Transparenz wichtig. Diese muss durch die Verwaltung aktiv gefördert werden. Dazu wollen wir frühzeitigere Informationen über Rats- und Ausschusssitzungen mit der gleichzeitigen Freischaltung der Unterlagen für Politik und Bürger*innen.
- Wir wollen eine solide Finanzpolitik in Verbindung mit Weichenstellungen für soziale, ökologische und nachhaltige Projekte. Dazu gehört eine transparente und vollständige Informationen, auch über Details des kommunalen Haushalts, wie die Verkäufe von städtischen Flächen und Immobilien.
- Die Themen-spezifische Beteiligung von etablierten Netzwerken in Ausschüssen, bei Schul- und Jugendfragen, bei Senioren und Inklusionsfragen muss ein Teil der Verwaltungskultur werden. Der Bürgerservice muss den gestiegenen Möglichkeiten im Zuge der Digitalisierung angepasst werden. Bürgerinformationen müssen barrierefrei, einfach und für jeden zugänglich sein.
- Die Verwaltung braucht mehr digitale Möglichkeiten, um mit den Bürgern in Kontakt zu treten, sei es durch übersichtlichere Bürger- und Neubürger-Informationspolitik im Internet oder durch mehr Aktionstage und Aufklärungsveranstaltungen zu verschiedenen Themen. Hierzu sind in diesen Zeiten digitale Formate zur Stärkung unserer Demokratie, genauso wie Informationen zur Bekämpfung des Klimanotstandes zu sehen.
- Wir brauchen eine sachliche Debatte über zeitgemäße Mobilität, eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung und eine nachhaltige Klimapolitik.
- Die Förderung von speziellen Angeboten, für Jugendliche, Senioren, Neubürgern und andere Gruppen braucht Ansprechpartner – als Menschen und im Netz.
- Es braucht öffentliche Sitzungen auch von Arbeitskreisen und Beiräten. Unterstützung von Genossenschaftsaktionen, auch über die städtischen Tochtergesellschaften, sei es für Bauprojekte, Bürger-Photovoltaik-Anlagen oder Umbauten im öffentlichen Raum.
Demokratie muss gelebt und positiv erfahren werden, ein Leben lang.
Gleichstellung
Im Zentrum unserer Geschlechterpolitik steht das Anliegen, den individuellen Bedürfnissen und unterschiedlichen Lebensentwürfen aller Personengruppen Rechnung zu tragen.
Wir GRÜNE stehen dafür, in allen Lebensbereichen und Politikfeldern für und mit Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender sowie Trans- und Intersexuellen gleiche Rechte einzufordern und durchzusetzen. Dabei gilt unsere Beachtung Einzelpersonen, Paaren und Regenbogenfamilien gleichermaßen. Niemand darf aufgrund des Geschlechts und der sexuellen Orientierung diskriminiert werden.
Bereits jetzt haben wir in Reinheim ein breites Netz an Beratungsmöglichkeiten für Familien und Frauen in verschiedenen Lebenslagen. Dieses Netz möchten wir ausweiten und verdichten, um auch Personen in weiteren Lebenssituationen unterstützen zu können. Dabei ist es nicht nur die direkte Unterstützung, die wir bieten wollen, sondern wir setzen uns für ein gesellschaftliches Klima ein, indem alle Menschen frei von Diskriminierung leben können. Unser Ziel muss eine tolerante und vielfältige Gesellschaft sein.
Ein erster Schritt ist die Anerkennung der Europäische Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene. Des weiteren möchten wir uns an der Umsetzung des Aktionsplans Akzeptanz und Vielfalt der hessischen Landesregierung aktiv beteiligen. Darüber hinaus halten wir GRÜNE es für wichtig, dass bei allen großen Planungen und finanziellen Zusagen geprüft wird, welche Auswirkungen diese jeweils auf Frauen, Kinder und Gleichstellung allgemein haben.
Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Die lange Selbstverständlichkeit der Hausfrau und Erzieherin, sowie der Kleinfamilie als Norm hat eine Lücke in Unterstützungsangeboten und Gesetzen geschaffen. In unserer modernen Gesellschaft, in der beide Elternteile ihre Kinder aufwachsen sehen und arbeiten wollen, brauchen wir besser Konzepte. Durch intensive Unterstützung und breite Angebote zur Fortbildung für Alleinerziehenden und Berufsrückkehrer*innen wollen wir die Gleichstellung von Männern und Frauen weiter unterstützen. Hierfür braucht es allgemeine und geschlechtsspezifische Qualifizierungsprogramme.
Das Jahr 2020 hat uns allen die Bedeutung systemrelevanter Berufe ins Bewusstsein gerufen. Dennoch sind diese Berufe wie Krankenpfleger*in, Erzieher*in, Verkäufer*in und Rettungsdienst unverhältnismäßig schlecht bezahlt, bekommen wenig Anerkennung in der Gesellschaft und leiden unter schlechten Arbeitsbedingungen.
Wir GRÜNE möchten uns daher nicht nur für eine Steigerung der Entlohnung einsetzen, sondern auch für die stärkere Einbeziehung der Beschäftigten in Arbeitsprozesse und die Förderung von Gleichstellung auch in Führungspositionen.
LSBT*IQ–Politik *
Während in großen Städten die LSBT*IQ-Community immer mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz erfährt, mangelt es in Reinheim noch an Angeboten, Unterstützung und Aufklärung. Daher wollen wir die Zusammenarbeit mit dem Netzwerk LSBT*IQ Südhessen aufbauen und lokal sichtbare Angebote, Beratung und Hilfen für LSBT*IQ-Personen schaffen. Queere Jugendliche sollen als besonders schutzbedürftige Gruppe stärkere Beachtung finden. Dazu soll die Zusammenarbeit und Unterstützung von SCHLAU-Hessen.de gestärkt werden, um die Sensibilisierung und Aufklärung für das Thema bereits in der Schule zu fördern.
In der Stadt muss eine Anlaufstelle für LSBT*IQ-Personen zur Beratung eingerichtet werden. Dabei soll geprüft werden, inwiefern es möglich ist eine eigene Stelle einzurichten, welche fachpolitische Arbeite leistet, die städtischen Referate und die LSBT*IQ-Community unterstützt und Akzeptanzförderung betreibt. Zudem möchten wir GRÜNE die Unterstützung von queeren Menschen als Stadt sichtbarer machen.
*LSBT*IQ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*, intergeschlechtliche und queere Menschen
Gewaltschutz
Frauen und Kinder werden besonders häufig Opfer von Gewalt. Der besonderen Schutzbedürftigkeit von Frauen und Mädchen wollen wir mit der Sicherung und dem Ausbau von Schutzräumen für Opfer von Gewalt Rechnung tragen. Auch möchten wir die Unterstützung des Vereins FrauenFreiRäume e.V. fortführen und erkennen die Wichtigkeit der Arbeit an. Ebenso möchten wir Frauen nach Gewalterfahrungen Zuflucht bieten können.
Wir GRÜNEN stehen dafür, dass Mädchen und Frauen ihr Leben selbstbestimmt entwerfen und verwirklichen können. Dazu gehört auch ein Leben ohne Gewalt, ob zu Hause oder auf der Straße. Gewalt gegen Mädchen und Frauen, sowie gegen jeden anderen Menschen, ist eine Menschenrechtsverletzung, die geächtet werden muss.
Förderung und Bildung
Die geschlechtsspezifischen Rollenbilder sind tief in der Gesellschaft verwurzelt und führen bereits im Kindesalter zur Diskriminierung von Mädchen. Diese schleichende Anfangsdiskriminierung führt im späteren Leben zu schlechteren Chancen in der Arbeitswelt und stärkerer Abhängigkeit. Daher wollen wir GRÜNE bereits in der Schule z.B. die gezielte Förderung von Mädchen stärken und durch Aktionen für MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) den etablierten Rollenbildern entgegenwirken. Auch die Bewerbung des Girls- und Boys-Days ist ein wichtiger Bausteine hin zu mehr Gleichstellung der Geschlechter.
Die Realisierung des Frauenförderplans und die Bestrebungen den Frauenanteil in öffentlichen und politischen Ämtern aktiv zu erhöhen, führen das Konzept fort.
Auch Jungen brauchen besondere Beachtung bzw. Förderung. Sie haben vielfältige Schwierigkeiten in ihrer Entwicklung und Rollenfindung. Dies wird deutlich in erhöhtem Schulversagen und in Problemen bei der Berufs- und Lebensorientierung. Grundlage jeder gesunden Entwicklung ist eine stabile emotionale Beziehung in der Familie. Hier kommt der Vater-Sohn-Kommunikation in ihrer identifikatorischen Funktion eine sehr große Bedeutung zu.
Wir wollen mehr Einbeziehung der Väter in die Betreuung und Erziehung (z. B. auch männliche Erzieher!). Elternzeit heißt nicht nur Mutterzeit sondern genauso Vaterzeit. Förderlich für alle Jungen ist eine Perspektive auf die Vielfalt von Junge-Sein mit Blick auf Spielräume und Alternativen, Buntheit und Unterschiedlichkeit, jenseits von Stereotypen.
Wir unterstützen daher alle Maßnahmen, die dazu führen, dass Väter ihre gleichberechtigte Erziehungsaufgabe in der Familie wahrnehmen können. Außerdem eine Ausweitung der Ausbildung und den Einsatz von Erziehern und Grundschullehrern.
SCHLUSSWORT
Unser kommunalpolitisches Konzept ist eingebettet in das politische Programm der GRÜNEN, das auf europäische und weltweite Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist.
Wir sind GRÜNE weil:
- wir das Leben auf unserer Erde erhalten wollen – wir haben keinen Planet B
- wir Achtung vor der Natur haben
- wir soziale Ungerechtigkeit und Turbokapitalismus durch eine Gemeinwohlökonomie ersetzen wollen
- wir für Frieden eintreten
- wir gegen Rassismus und Fremdenhass und jegliche Art der Diskriminierung sind
- wir demokratische Antifaschist*innen sind, die aus der Geschichte lernen
- wir den sachlichen Meinungsaustausch suchen und Populisten für gefährlich halten
- wir überzeugte Europäer und Weltbürger und keine Nationalisten sind
Du / Sie auch?