Die Wiege der Reinheimer Grünen stand in Zeilhard
Es war im Jahre 1982, als in der „Guten Quelle“ in Zeilhard zu einem Vortrag über Windenergie eingeladen wurde Aus dem Kreis der zahlreichen Zuhörer beschloß eine kleine Gruppe, ein Windrad selber zu bauen. Dazu gehörte Dr. Gerhard Albert, Paul Wagner, Heinrich Stühlinger, Lothar Häberle und Reinhold Trüller. Gemeinschaftlich wurde Material besorgt und konstruiert, gesägt, geschweißt, geschraubt bis ein Windrad von ca 4 m Durchmesser, einen kleinen Motor, der zum Generator umgebaut war im Roßbergring drehte. Über eine Batterie gepuffert, brachte es eine 12 V Birne zum Leuchten.
Doch dabei blieb es nicht. Man beschloß, sich auch mit weiteren GRÜNEN Ideen auseinanderzusetzen und traf sich regelmäßig in einem Nebenraum der „Guten Quelle“ in Zeilhard. Dabei wurde besonders die Reinheimer Siedlungsentwicklung angesprochen. Der Kreis erweiterte sich um Jörg Suß, Fam. Halthoff und Herbert Latscha, und bereits im Frühherbst konnte im Stadtpark in Reinheim ein öffentliches Fest veranstaltet werden.
Mit der Aktion „Rettet die Seewiesen“ im Frühjahr 83, bei der die Reinheimer Seewiesen von wilden Müllablagerungen befreit wurden, konnte die Erhaltung der natürlichen Umwelt als GRÜNES Anliegen öffentlich dokumentiert werden. Bei zahlreichen kontroversen Diskussionen blieb es nicht aus, daß sich manche wieder zurückzogen. Die öffentliche Debatte über Energie und Umwelt und weitere Veranstaltungen mit Unterstützuung des Kreisverbandes der GRÜNEN erweiterten den Kreis der Interessenten und Mitglieder.
1985 zogen die GRÜNEN ins Reinheimer Stadtparlament ein. Gert Weisensee, Irmgard Haberer-Six und Reinhold Trüller bildeten damals die erste Fraktion. Auch in den Ortsbeiräten konnten sich die GRÜNEN als drittstärkste Kraft etablieren. Viele GRÜNE Anliegen konnten in mittlerweile 16 Jahren Parlamentsarbeit angestoßen werden, und einiges wurde sogar von Magistrat und Stadtverwaltung übernommen. Dazu gehören zum Beispiel die naturnahe Gestaltung eines Spielplatzes in Ueberau, die Aufstellung von Tischtennisplatten, die Erhaltung der Bahnhofsallee, Fahrradständer an Haltestellen, der Umweltfonds zur Bezuschussung umweltschonender Maßnahmen, mehr kulturelle Veranstaltungen, die Ausdehnung des Naturschutzgebietes Forstberg, der Spätbus für Zeilhard und Georgenhausen, die Trennung und Wiederverwertung des Hausmülls.
Vieles wartet aber auch noch auf die Realisierung, wie die Intensivierung der Jugendarbeit, der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und des Radwegenetzes, die Schaffung weiterer Biotope und deren Vernetzung, energie- und rohstoffsparendes Wohnen, die Gleichstellung der Frauen, Chanchengleichheit durch bessere Verteilung der Erwerbsarbeit und anderes.