Reinheim hat ein Parkplatzproblem. Falschparker behindern den Verkehr, zwingen Menschen zum Ausweichen auf die Fahrbahn und gefährden so die Sicherheit ihrer Mitbürger:innen. Das geschieht alltäglich und nicht nur im Notfall, wenn Rettungskräfte blockiert werden.
Regelmäßige Kontrollen beheben das Problem kurzfristig, die Ursache bleibt unangetastet: In den vergangenen 40 Jahren hat sich die Zahl der zugelassenen Autos im Landkreis Darmstadt-Dieburg mehr als verdoppelt. Und diese Blechlawine parkt im Durchschnitt 23 Stunden. Am besten direkt vor der (Haus-)Tür.
Eine gerechte Verkehrsplanung ist schon immer unser Ziel. Mit dem Umbau der Unteren Darmstädter Straße gibt es dort Tempo 30 und keinen abgegrenzten Fahrradweg mehr. Das ist eine gute Lösung. Somit ist klar, dass sich alle schnellen Verkehrsteilnehmer die Straße teilen und aufeinander achten müssen. Radfahrer:innen können nun den geforderten Abstand von 80 cm zum rechten Fahrbahnrand einhalten. Dies ist notwendig, um einem Unfall z.B. durch eine unachtsam geöffnete Fahrzeugtür zu entgehen und keine Teilschuld zu erhalten.
Die geplanten Fahrradabstellbügel sind auch ein Vierteljahr nach der Neu-Eröffnung leider noch nicht aufgestellt. Das erweckt sehr den Eindruck, dass das Fahrrad als Fortbewegungsmittel in Reinheim noch nicht ernst genug genommen wird. Schade eigentlich, denn wer zu Fuß und auf dem Rad unterwegs ist, sieht besser, was die Reinheimer Geschäfte in ihren Schaufenstern präsentieren.
Mit großer Pause während der Corona-Pandemie arbeitet endlich wieder die von uns angestoßene öffentliche Arbeitsgruppe für die Neuplanung der Oberen Darmstädter Straße. Shared Space mit Bürgerbeteiligung – eine moderne Verkehrsplanung, die die Bedürfnisse aller ihrer Nutzer berücksichtigt.
Gemeinsam können wir sicher eine gute Lösung für die Kombination aus Schulwegen /Bushaltestellen/ Ladezonen/ Durchgangsverkehr/ Plätzen vor dem Bäcker & Supermärkten im Verlauf der Straße finden. Bürgerbeteiligung funktioniert am besten mit viel Bürgerbeteiligung 😉
Auf unseren Antrag ist die Stadt Reinheim in diesem Jahr Initiative „Lebenswerte Städte durch angepasste Geschwindigkeiten“ beigetreten. Diese Initiative fordert, dass Gemeinden eigenständig Tempo 30 auf den Straßen festlegen können. Aufenthaltsqualität und Menschenleben sind für uns wichtig.
Für die Radverkehr an der Ampel Spachbrücken/B38/Georgenhausen wünschen wir uns die Nachrüstung einer automatischen Erkennung von Radfahrenden und Fußgänger:innen. Wir haben einen Beschluss der Stadtverordneten zur Prüfung geeigneter Maßnahmen für diesen Gefahrenpunkt initiiert. Auf den Fahrbahnen sind bereits sechs Induktionsschleifen installiert, auf dem Radweg keine. Zur Zeit steht man zum Drücken des Bedarfsknopfes an der Ampel direkt an – und fast auf – der Fahrbahn. Von dort aus kann man beinahe die Reifenabnutzung der vorbei donnernden 40-Tonner kontrollieren.
Dank eines Haushalts-Antrags 2019 der GRÜNEN hat die Stadt Reinheim ein Dienstfahrrad. Das Fahrrad könnte den städtischen Haushalt entlasten – wenn es regelmäßig anstelle von PKWs genutzt würde. Wir kommen auf Einladung gerne vorbei und wischen den Staub vom Sattel.
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