Herr Jeromin hat nicht aufgepasst!
Erstens haben wir GRÜNE schon seit Jahren unsere ablehnende Position zu der West-Ost-Umgehung deutlich gemacht und zweitens haben wir offensichtlich eine andere Einstellung zu Umwelt und Natur als Herr Jeromin und die FDP.
Schon 2013 stand in der „Grünen Zeitung“: „Das Thema Ostumgehung beschäftigt die Reinheimer Grünen immer wieder. In der Reinheimer Stadtverordnetenversammlung hatten die Grünen als einzige Fraktion die Aufnahme einer solchen Umgehungsstraße in den Bundesverkehrswegeplan abgelehnt“. Das wurde damals auch so in der Presse kommuniziert. Auch in den Reinheimer Nachrichten war das vor nicht allzu langer Zeit nachzulesen.(siehe: das Gespenst der Ostumgehung geht um) Es ist also keineswegs so, wie bewusst oder unbewusst, jedenfalls fälschlicherweise von Herrn Jeromin behauptet, die GRÜNE Position sei bis dato nicht geäußert worden. Seine „Erschütterung“ über die Äußerung unseres Fraktionsvorsitzenden, mit den GRÜNEN gäbe es keine Umgehungsstraße Ost, kann also nur seiner Vergesslichkeit oder einer bewussten Falschinformation geschuldet sein.
Unsere GRÜNE Einstellung zu Umwelt und Natur, zum Klimawandel und damit der menschlichen Existenz unterscheidet sich grundsätzlich von der Position der FDP und großer Teile anderer Parteien. Für uns ist der Mensch in der Politik selbstverständlich ein wichtiger Faktor, er ist aber nicht das Maß aller Dinge. Mit Demut sollten wir darauf zurückblicken, was wir Menschen in Bezug auf Umwelt, Natur und Klima angerichtet haben, sicher in großen Teilen aus Unwissenheit, aber auch durch Verharmlosung der Verhältnisse. Es ist deswegen an der Zeit, Fehlentwicklungen zu korrigieren und die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Der Mensch sollte sich als Teil der Natur einordnen, sich nicht über sie erheben. Das klingt zwar theatralisch, gilt aber auch für die Planung einer Umgehungsstraße für Reinheim. Man würde den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Wir tun etwas für einige Menschen und opfern große Teile unserer natürlichen Umwelt, und Reinheim ist mit der Umgehungsstraße keine Ausnahme, sondern eher die Regel. Grundsätzlich treten wir Reinheimer GRÜNE weiter für das Durchfahrverbot bzw. Umfahrungsgebot B38-B26-B45 bei beharrlich allen dafür zuständigen Stellen ein und werden weitere Maßnahmen dafür ergreifen. Wir wollen das Reinheimer Naherholungsgebiet im Interesse der Menschen nicht für Strassenbau und damit einer gigantischen Zerstörung von Natur und Umwelt freigeben: eine Ost-West-Umgehungsstraße würde dort sowohl ökologisch als auch landwirtschaftlich wertvolle Flächen (Flora/Fauna-Habitat) zerstören und Reinheim von seinem Naherholungsgebiet abtrennen. Darüber hinaus würde eine Umgehungsstraße auch aus stadtplanerischer Sicht schaden, weil Spachbrücken von der Kernstadt abgetrennt würde und es nur zu einer Verlagerung der Probleme käme.
Die Reinheimer GRÜNEN haben sich seit Jahren konsequent und aus gutem Grund gegen die West-Ost-Umgehung durch Reinheim ausgesprochen. Das Nichtbauen von Straßen wird von anderen Parteien allenthalben auch als ökologischer Luxus (DKP) bezeichnet. Für die Grünen ist die Vermeidung von Landschaftsverbrauch und die Zerstörung von Lebensräumen aber kein ökologischer Luxus sondern eine Notwendigkeit. Das Naheliegende (Umgehungsstraße wegen Belastung der Anwohner in der Darmstädter-Straße) ist eben nicht immer die nachhaltigste und vernünftigste Lösung im Interesse von Natur, Umwelt und Mensch, nicht zu Vergessen den Klimawandel. Wenn Herr Jeromin hier den Wahlkampf eröffnen möchte, sollte er nicht mit unwahren Behauptungen jonglieren, sondern bei der Wahrheit bleiben. Zu einem sachlichen Diskurs in dieser Frage sind wir bereit, die Bürger wissen das sicher zu schätzen. Übrigens wäre die Umfahrung über B38-B26-B45 nicht 20 sondern nur 10km länger als die aktuelle Trasse oder eine Umgehung, ein zeitlicher Mehraufwand von 15min. Auch hier irrt Jeromin.
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